Steeldart - Ein Wochenende mit vollem Programm

Rangliste und Vereinsmeisterschaft sorgen für reichlich Spannung

Gleich zwei Turniere an zwei aufeinanderfolgenden Tagen sorgten beim Schreiben dieses Artikels für geistige Schweißausbrüche, da diese ereignisreichen Momente auch würdig in Bild und Text präsentiert werden wollten. Den Start zur Reise in's Land der Trebbles und Doubles bildet zunächst unsere monatlich wiederkehrende interne Rangliste.

Interne Rangliste Nummer 2

Foto von links: Dion Lütge, Hardy Lenzer, Fabio Laurisch
Nicht auf dem Bild: Mike Pöhlandt

Wie gehabt am Freitag stattfindend, allerdings aufgrund von mehreren Krankheitsfällen und sonstigen Abwesenheiten mit einer beschaulichen Teilnehmerzahl von 13 Personen. Trotzdem wurden keine Geschenke verteilt, denn die Abwesenheit der Vielen motiviert die verbliebenen Wenigen im Normalfall um so mehr.

In der ersten Runde gab es in dem 16er-Turnierbaum entsprechend drei Freilose für den nächsten Durchgang auf der Gewinnerseite. Die Partien waren bis auf das enge Duell zwischen Dennys Häring und Hardy Lenzer, mit dem besseren Ende für Hardy, vom Ergebnis her relativ deutliche Angelegenheiten. Dion Lütge als Teil des G-Teams war zunächst derjenige, der sich ohne Umweg in die Finalrunde durchspielte, dabei auch recht überzeugend in seiner unnachahmlichen Spielweise, in der er durch seine Wucht das Dartboard dafür zu bestrafen schien, dass es sich vor ihm an die Wand gehängt hatte.

Auf der anderen Seite des Turnierbaums machte sich wieder einmal die spezielle Charakteristik des Doppel-KO-Modus bermerkbar, da die erste Niederlage nicht direkt das aus bedeutet und die Paarungen daurch gut durcheinandergewirbelt werden. Bemerkenswert war die Leistung von Ludger Voigt aus der D-Mannschaft, der sich nach der Niederlage gegen Hardy aus der C in der zweiten Runde noch gut vorspielte und auch im Spiel gegen Mike Pöhlandt aus der B erst im letzten Leg den Sieg aus der Hand geben musste. Dies bedeutete für ihn abschließend einen sehr respektablen fünften Platz. Mike selbst wurde in einem weiteren engen Duell von Hardy final aus dem Turnier genommen, für den anschließend eine Runde weiter der Trip durch Fabio Laurisch, den nächsten Protagonisten aus der C, beendet wurde. Fabio konnte sich damit im Finale die Revanche gegen Dion für die zuvor im Turnier erlittende Niederlage erspielen.

Das Finale selbst schien zunächst eine eindeutige Angelegenheit zu Gunsten von Dion zu werden, da Fabio bis zum 0:2 aus seiner Sicht nicht so ganz hinterher kam. Dann profitierte er allerdings von verpassten Doppeln auf Seiten von Dion und machte, wenn auch etwas glücklich, 10 Punkte Rest über den sehr kreativen Weg D2-2-D2 zum 1:2 Anschluss aus. Das tat auch offenbar sehr gut für die Motivation, denn in das nächste Leg startete Fabio direkt zweimal hintereinander mit 140 Punkten. Auch wenn er das Niveau nicht bis zum Schluss halten konnte, reichte es für das Entscheidungsleg aus. Auch dieses konnte er für sich verbuchen und mit Dion in das alles entscheidende Spiel einsteigen. Das erste Leg holte sich Dion sehenswert mit einem 105er Highfinish. Daraufhin kam es gegen Ende des zweiten Durchgangs zu der Situation, die kein Darter freiwillig erleben möchte: Beide Kontrahenten leiferten sich ein verzweifeltes Duell auf der gefürchteten Doppel Eins. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, mal mehr mal, weniger nah dran, hatte Fabio das quäntchen Glück in seinem Arm und schaffte so den zwischenzeitlichen Ausgleich. Nach der Tortur brauchten beide Spieler ein bisschen, um wieder in ihre Komforzone zu kommen, wobei es bei Dion ein bisschen schneller ging, so dass er sich das dritte Leg holen konnte. Mit dem Ziel vor Augen machte er dann auch keine Gefangenen mehr und holte sich standesgemäß in 16 Darts den Tagessieg.

Die ersten Platzierungen sehen somit folgendermaßen aus:

  • Sieger: Dion Lütge
  • Zweiter: Fabio Laurisch
  • Dritter: Hardy Lenzer
  • Vierter: Mike Pöhlandt

Die Specials waren dieses Mal "ausbaufähig", allerdings war die Teilnehmerzahl auch recht eingeschränkt.

  • Mike Pöhlandt: 1x 180 Maximum
  • Norman Buck: 2x 180 Maximum
  • Fabio Laurisch: 1x 17 Darts Shortgame
  • Dion Lütge: 1x 105 Highfinish, 2x 16 Darts Shortgame

Vereinsmeisterschaft 2023

Foto von links: Christopher Rehmer, Felix Geier, Norman Buck, Fabio Laurisch

Den zweiten Teil des Wochenendes bildete die jährlich ausgetragene Vereinsmeisterschaft. Wer würde hier nun derjenige sein, der sich ein Jahr lang "Vereinsmeister" nennen und sich Preisgeld sowie, noch viel wichtiger, eine Menge Prestige mit nach Hause nehmen darf? Dazu zunächst ein paar Eindrücke aus der Vorbereitungs- und Startphase.

Dieses Mal hatten sich immerhin 18 Teilnehmer eingefunden. Die Kranken vom Vortag blieben es leider auch am Samstag. Dennoch ging es teilweise heiß her, was aber nicht an den draußen vorherrschenden sehr milden Temperaturen lag. Man spürte: das ist ein besonderer Termin und der Wille war nahezu greifbar.

Die Auslosung würfelte bedingt durch die 14 Freilose zum Auffüllen des Feldes die ersten Runden ganz schön durcheinander. Ganze zwei Spiele fanden im ersten Durchgang statt. Darin lieferten sich Hardy Lenzer aus der C und Chris Rehmer aus der A das engste Duell, welches erst im finalen Leg durch Hardy entschieden werden konnte. Im zweiten Block ging es dann in der Menge erstmals richtig zur Sache. Dort griff nach dem Freilos auch der gestrige Ranglistensieger Dion Lütge ein und machte auch direkt im ersten Leg gegen Norman Buck aus der C durch kurzen Prozess den Anschein, dass er gerne zwei Turniersiege mit nach Hause nehmen möchte. Im zweiten Durchgang hielten sich bei ihm allerdings die Doppelfelder merklich versteckt, was Norman zum Ausgleich nutzen konnte. Dieser konnte daraufhin nach dem ersten chancenlosen Leg eine deutliche Leistungssteigerung verbuchen und drehte die Gesamtpartie noch in ein 3:1. Es folgte für Dion noch ein recht überzeugendes Spiel gegen Hardy Lenzer, allerdings war ein Duell später gegen Cedrik Buhle aus der B Schluss.

Norman hatte in seinem zweiten Duell Nathanael Adam aus der D vor Augen, der zuvor gegen Hardy mit einem 16 Darter für Aufsehen sorgte. Dieses ging relativ überzeugend mit 3:1 an Norman. Weiter ging es nach einer durch den Spielmodus bedingten Pause gegen Mannschaftskamerad Fabio Laurisch, der sich trotz einer guten Partie mit gleichem Ergebnis geschlagen geben musste. Im Anschluss hatte Fabio aber noch nicht genug und spielte sich gegen Cedrik Buhle aus der B noch einen Platz weiter nach vorne durch, bis er dann an Chris Rehmer hängen blieb. Der Kampf um den Finaleinzug lief für Norman dann gegen Felix Geier aus der A, der sich bis auf einen Wackler mit Entscheidungsleg gegen einen tapfer kämpfenden Dennys Häring aus der D bis dahin schadlos hielt. Mit einer 180 als Einstieg setzte Felix auch direkt ein Ausrufezeichen und machte seinen Anspruch auf die Meisterschaft deutlich. Zudem war das nicht sein einziges Maximum des Duells und auch zwei Lowdarter fanden den Weg ins Board. Wer jetzt aber denkt, dass das eine klare Angelegenheit wurde, der irrt gewaltig. Norman konnte auf ansehnlichem Niveau immer wieder zurückschlagen. Vielleicht nicht so spektakulär wie Felix, aber mit einer ungeheuren Konstanz kämpfte er sich ein ums andere Mal zurück und konnte auch im verdienten Entscheidungsleg den Punkt für sich machen.

Felix ging somit nochmal eine Runde drehen, in diesem Falle gegen seinen Teamcaptain Chris Rehmer. Auch dort ging es bis zum letzten Dart, der wiederum Felix gehörte. Chris hatte sich bis dahin auch mit hervorragenden Turnierleistungen durch das Feld gewühlt und lies sich auch von Gerd Lesch aus der G nicht aufhalten, trotz dass dieser in beachtlicher Manier alles reingeworfen hatte und dabei auch ein 112er Highfinish mit ganz viel Pech verpasste und statt der Doppel 16 die Doppel 8 eine Etage höher erwischte.

Der Tisch zur Vereinsmeisterschaft war somit angerichtet und es blieb die Frage, wer sich nach diesem reichhaltigen Mehr-Gänge-Menü das Dessert zum Abschluss verdienen würde: Felix oder Norman? Felix hatte in den Gängen zuvor über die Special-Menükarte ordentlich zugeschlagen, aber auch Norman hatte sich bereits ein paar Kleinigkeiten gegönnt. Der letzte Gang wurde dann auch direkt von Norman mit einem 18 Darter eröffnet und auch das zweite Leg war auf dem Weg zum Lowdarter, auch wenn es dieses Mal nicht klappte. Trotzdem stand es nach kurzer Zeit 2:0. Felix wollte sich das natürlich nicht bieten lassen und verkürzte zunächst auf 1:2 aus seiner Sicht. Richtung Ende von Leg Nummer vier war die Anspannung bei beiden deutlich zu spüren. Felix stand auf 72 Rest und Norman verpasste knapp mit einem Treffer ins Single Bull ein 84er Finish. Danach überwarfen sich beide mehrfach, bzw. warfen daneben. Am Ende war es dann Norman, der im entscheidenden Moment seine Nerven wieder in die richtigen Bahnen lenken konnte und die noch immer stehenden 25 Restpunkte aus dem Versuch mit der 84 auf Null brachte.

Nach einer tollen Meisterschaftsrunde mit vielen guten Partien und einer Menge geworfenen Specials wurden die Sterne der Menükritiker somit folgend verteilt:

  • Sieger: Norman Buck
  • Zweiter: Felix Geier
  • Dritter: Chris Rehmer
  • Vierter: Fabio Laurisch

Für den Abschluss des Menüs dann noch die geworfenen Specials.

  • Chris Rehmer: 1x 180 Maximum, 1x 16 Darts Shortgame, 2x 17 Darts Shortgame
  • Felix Geier: 3x 180 Maximum, 1x 120 Highfinish, 1x 16 Darts Shortgame, 1x 17 Darts Shortgame
  • Tibor Marko: 1x 108 Highfinish
  • Cedrik Buhle: 1x 92 Bullfinish
  • Max Richter: 1x 180 Maximum
  • Norman Buck: 1x 16 Darts Shortgame, 1x 17 Darts Shortgame, 1x 18 Darts Shortgame
  • Fabio Laurisch: 1x 17 Darts Shortgame
  • Nathanael Adam: 1x 16 Darts Shortgame
  • Dennys Häring: 1x 180 Maximum, 1x 105 Highfinish
  • Dion Lütge: 1x 117 Highfinish, 1x 16 Darts Shortgame